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Der Sound des Jahres 2010 war unwidersprochen "Electro Swing". Es gab Jahre vorher schon interessante Vorläufer, aber der Durchbruch ereignete sich Ende 2006 mit der Veröffentlichung des Albums "Swing for modern clubbing". Diese geniale Idee von G-Swing aus Paris war der Startschuss für ein völlig neues Genre: Electro-Swing! Die Kombination von Swing- & Ragtime-Elementen mit House- & Dance-Grooves. Von da an ging es Schlag auf Schlag, immer neue "Electro-Swing"-Produktionen tauchten plötzlich auf. So ziemlich der erste Sampler mit "Electro-Swing" kam 2008 auf den Markt. Das war "Swing Style Vol. 1" vom LOLA`S WORLD RECORDS. Zusammengestellt von der Musikjournalistin Gülbahar Kültür. 2009 erschien von ihr "Swing Style Vol. 2" und danach veröffentlichten gleich mehrere andere Labels ebenfalls attraktive Electro-Swing-Compilations. Plötzlich waren die Namen von Künstlern wie Caravan Palace, Parov Stelar oder Tape Five in aller Munde. Aber trotzdem war die neue Stilart immer noch so eine Art "Geheimtipp" innerhalb der Szene.

Mitte 2010 kam Yolanda Be Cool mit "We no speak Americano" um die Ecke, gewissermaßen "Electro-Swing" in einer Light-Version für ganz normale Verbraucher. Nun kann man nur noch hoffen, dass der Kessel nicht überkocht und allzu viel peinlicher Müll mit dem Etikett "Electro-Swing" auf den Markt geworfen wird. In solche Zeiten braucht man Leute, die sich mit der Materie auskennen und die Spreu vom Weizen trennen. Gleich zu Beginn des Jahres 2011 kommt der neue "Electro-Swing"-Doppelsampler vom LOLA'S WORLD RECORDS mit dem Titel "The Electro Swing Revolution" in die Läden. Die erste CD, "Dance, dance, dance", stammt von Gülbahar Kültür. Darauf findet man die aktuellen Hits, die absoluten Kracher der neuen Swing-Szene: Riva Starr, Kormac, Caro Emerald, Gramophonedzie, Jazzbit und die genialen Movits aus Schweden. Die üblichen "Verdächtigen", wie Parov Stelar, Caravan Palace und Tape Five sind natürlich auch mit ihren neuen Produktionen vertreten.

 

Auf der 2. CD präsentiert der Berliner DJ Johannes Heretsch aka DJ Globalution seine kurzweilige Auslese in Sachen World-Swing inklusive vier bisher unveröffentlichter Stücke. So finden wir hier absolute Klassiker wie 'Boum! des französischen Chansonniers Charles Trenet aus dem Jahr 1937 und die unvergessene Swing-Ikone Fred Astaire, der mit seiner charmant samtenen Stimme bei 'Shall we Dance' bezaubert. Das junge Berliner Trio 'Dirty Honkers' ist als Bestandteil der 'Haferflocken Swingers', sogleich zweimal vertreten und gilt als einer der innovativsten Erneuerer des Swing. Der britische DJ, Musiker & Produzent Max Pashm lierfert mit seinem mitreißenden Instrumental 'Fantasy' einen excellenten Dancfloorfiller des Electro Swing par excellence ab, der auf "The Electro Swing Revolution" erstmals veröffentlicht wird. Markscheider Kunst aus St. Petersburg überraschen uns mit der romantischen Swingnummer 'Manush V Gorah' - gewürzt mit einer guten Priese russischer Melancholie. Die aus Ecuador stammenden Latin-Ska-Punk-Heroen von 'Rocola Bacalao' und ihre musikalischen Vettern aus Barcelona, die Flamenco Rock-Combo 'Muchachito Bombo Infierno' entführen uns in die feurig-fibrierende Grenzregion von Swing und Latinrock. Daß die Roma Swing im Blut haben, ist spätestens seit Django Reinhardt bekannt. So ist ist es auch bei Gipzy CZ, dem jungen Rapper aus Prag.