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Acolyte

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Delphic
Verfasserangabe: Delphic
Jahr: 2010
Verlag: [Berlin], V2 Records
Mediengruppe: CD Erw. Musik
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Zweigstelle: RW21 Standorte: Techno/Elektronika D / UG / Musik, Theater, Film Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Delphic sind trotz 80er-Einflüssen weit mehr als eine Revivalband und eine der ersten großen Entdeckungen des Musikjahres 2010.
Dass der erste Eindruck täuschen kann, dürfte jeder schon einmal erlebt haben. Sei es das faszinierende Gegenüber im Club, das sich als CDU-Wähler und "Twilight"-Leser entpuppt oder die neue Freundin des besten Kumpels, die man erst für enervierend hält, die sich dann aber als ebenso geistreich wie humorvoll erweist. Wie bei Menschen ist auch bei Musik der zweite Blick oft ein anderer. So könnte man bei oberflächlicher Betrachtung die aus Manchester stammenden Band Delphic schnell als "noch so ein 80er-Revival-Ding" abtun. Doch bei dem Trio ist es wie bei einem Eisberg: der größte Teil liegt unter der Oberfläche.
Im Gegensatz zu Acts wie La Roux oder Little Boots geht es Delphic nicht (nur) um die maximale Tanzbarkeit durch Retro-Beats und Synthieflächen – das Trio hat einen breiteren künstlerischen Ansatz. Sie wollen durch die Verbindung ihrer Musik mit Filmen und Kunst ein umfassendes Manifest verfassen. Dass sie damit erfolgreich sind, zeigt nicht zuletzt die Nominierung ihres Videos zur Single "This Momentary" für drei UK Music Video Awards.
 
Doch nicht nur in ihren Videos, auch in der Musik zeigen sich die Cleverness und der eigene Anspruch von Delphic, mehr sein zu wollen als ein weiterer Stein im langen Pfad der Neo-80er-Welle. Ihre Vision wird auf "Acolyte" mit Klarheit und Energie umgesetzt. Hinein geleitet in das Album wird der Hörer durch das anfangs fast sakral anmutende "Clarion Call" – New Order schreiben die Musik für die Inauguration des neuen Papstes, wäre ein schräger, aber doch passender Vergleich. Bei der Hälfte explodiert das Stück doch noch in Beats und der Gesang von Frontmann Rick Boardman wird ebenso energisch wie eindringlich. Dieses Überraschungsmoment wenden die Drei desgleichen auf einigen weiteren Tracks von "Acolyte" an. Auch "This Momentary" schleicht sich langsam an, um sich monumental aufzuschichten und seine gesamte Sogwirkung zu entfalten. Der Titelsong verbindet ein Polarkreis-18-Intro mit klarem Berlin-Techno, während "Counterpoint" sowohl die nerdige Hektik Hot Chips als auch die Hymnenhaftigkeit mancher Bloc-Party-Songs für sich zu nutzen weiß. Was allerdings als Referenzpunkt immer wiederkehrt ist New Order, siehe beispielsweise die synthieartigen Gitarrenparts bei "Halcyon". Denn auch diese sind nicht stehen geblieben, um durch die Bedienung bestimmter Genre-Erwartungen als ihre eigene musikalische Karikatur zu enden, sondern trugen immer den Anspruch der Progressivität in sich.
Durch den infektiösen Sog vieler Songs und die vielen Ideen, die "Acolyte" antreiben und von denen es bei jedem Durchlauf neue zu entdecken gibt, könnte es eine der nachhaltigsten Platten des Jahres werden, die trotz ihrer klaren Herkunft auch außerhalb der Revival-Codes funktioniert. Denn wer bei der Band durch die Oberfläche dringt, wird unter der 80er-Schicht eine durchdachte, kreative und verdammt schlaue Popplatte finden - und somit einen vielleicht falschen ersten Eindruck korrigieren. Dadurch werden Delphic nicht nur für kurze Zeit für ein paar gute Tanzflächenmomente sorgen, sondern weitaus länger nachhallen. (motor.de)

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Verfasserangabe: Delphic
Jahr: 2010
Verlag: [Berlin], V2 Records
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